Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 liegt der Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten auf der Organisation von Benefizanlässen und der Koordination von humanitärer Hilfe in der Ukraine. Dank grosszügiger Spenden konnten wir im Januar 2023, unter der Ägide von Ivan Dukhnych, dem langjährigen Künstlerischen Leiter der Haliciana Schola Cantorum, den Bau eines Luftschutzraumes für die Kunst- und Musikschule Verbytsky Art School in Yavoriv finanzieren. Im Verlauf der Zeit hat sich die Beschaffung von medizinischen Geräten für regionale Krankenhäuser als der Schwerpunkt unserer Hilfsprojekte herauskristallisiert. Es hat sich eine gute Zusammenarbeit mit dem Physiker Taras Patlatiuk, der zur Zeit sein Postdoc an der Universität Basel macht, entwickelt. Er unterstützt den Verein bei der Bedarfsabklärung, Beschaffung und Lieferung der Geräte. Des Weiteren arbeiten wir mit dem Theologen Taras N. Dyatlik der United World Mission, Nadia Zerucha, der Direktorin der Schule von Byshiv, dem Verein YouToo Kharkiv und der Foundation Dlya Tebe Dnipro zusammen. Informationen zu unseren Projekten finden Sie unten.

Mit einer Geldspende, die über Taras N. Dyatlik der United World Mission ging, ermöglichten wir im März 2025 den Einbau von zehn neuen Fenstern in Kherson. Diese ersetzten Fenster, die durch die russischen Angriffe auf die Stadt zerstört wurden. Taras schrieb uns am 25.3.2025: “Kherson has suffered significant damage from Russian military actions. Many windows were shattered by shelling and explosions and people are living in dark apartments because they lack the resources to replace their broken windows. Your donation funded the installation of 10 new windows. Each window cost approximately $200, including delivery and installation work, which was carried out by our dedicated volunteers. This practical aid has helped restore the apartments to a functional state, protecting the people from the cold winter weather. Thank you very much for supporting our people who suffer the consequences of the ongoing full-scale war.”

In Zusammenarbeit mit der Foundation Yoo Too haben wir für die Abteilung für Knocheninfektionen in einem Krankenhaus in Kharkiv eine Patiententransportliege gekauft. Kharkiv befindet sich in Frontnähe und es werde viele schwerverletzte Menschen behandelt. Die Abteilung ist sehr froh und stolz, nun einen Ersatz für ihre defekte Transportliege zu haben. Mit einem Humor, den man nur bewundern kann, nennen sie die Liege ihre «schwarze Limousine».

In Zeiten des Kriegs ist es sehr wichtig, dass Kinder sich einfach mal freuen, für eine Weile den Dauerstress und die Angst vergessen und sich kreativ entfalten können. Wir sind deshalb sehr froh, dass wir im Jahr 2025 das Projekt „Graiemo Mini“ im Orgelsaal von Lviv, wo die zweitgrösste spielbare Orgel der Ukraine steht, unterstützen können. Diese wertvolle Initiative richtet sich an kleine Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren und ihre Eltern. Die Veranstaltung bietet Familien die Möglichkeit, ihren Kindern die Wunder der Musik näherzubringen und dabei wertvolle gemeinsame Zeit zu geniessen. Durch die liebevolle Einführung in die Musik werden die Hörfähigkeiten und das kreative Potenzial der Kinder gefördert. Die Aufführungen werden von der Organistin Svitlana Pozdnysheva, die wir persönlich kennen, und der Musikwissenschaftlerin Viktoriya Antoshevska geleitet. Für dieses Jahr sind insgesamt 15 Aufführungen vorgesehen. Wir sind zuversichtlich, dass „Graiemo Mini“ viele Familien in Lviv und darüber hinaus begeistern wird.

In Zusammenarbeit mit der Foundation Dlya Tebe Dnipro unterstützen wir vier Neugeborene, indem wir einen Teil der Kosten für Medikamente, Nahrung und Hygieneprodukte decken. Eines der Kinder, dessen Eltern sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden, hatte einen Lungentumor, der operativ entfernt werden musste. Die drei anderen sind von ihren Müttern, die Suchtprobleme haben, zur Adoption freigegeben worden und haben inzwischen offiziell den Status von Waisen. Die Kinder brauchen finanzielle Unterstützung, weil es keine Krankenversicherung gibt und die Mittel, die der Staat bereitstellt, nicht ausreichen oder zu spät eintreffen, wenn eine Behandlung dringend notwendig ist.

In Zusammenarbeit mit der Foundation Yoo Too haben wir für ein Krankenhaus in Kharkiv einen Patientenheber gekauft. Kharkiv befindet sich in Frontnähe und unsere Kontaktperson berichtete: «Die Verletzungen sind schwer, es gibt viele abgetrennte Gliedmassen. Seit drei Wochen haben wir Frost, nachts bis zu -15°C. Auch Erfrierungen sind ein großes Problem.» Wir sind froh, dass wir mit diesem Gerät für die Patienten und das Pflegepersonal die Bewältigung des Alltags etwas erleichtern können.

Im Dezember 2024 haben wir für ein mobiles Krankenhaus im Gebiet Dnipro medizinisches Verbrauchsmaterial (Katheter, Einweg-Bluttransfusionsets, Schmerzmittel und Verbände) gekauft. Das Material wurde dringend benötigt und gleich nach Erhalt eingesetzt.

Im November 2024 haben wir Weihnachtsgeschenke für 16 Kinder aus Binnenmirgrantenfamilien, die im Dorf Bosivka (ca. 1000 Einwohner) in der Region Tscherkassy südlich von Kyiv leben besorgen lassen, die im Dezember 2024 verteilt wurden. Unsere Kontaktperson in Bosivka schreibt: “Childern love winter holidays very much. They look forward to their arrival, to immerse themselves in the magical atmosphere of joy and fun, and then receive the long-awaited gift. This holiday is especially important for those children who need special attention and care.” Tetyana Polt, Präsidentin der Ukrainier in Basel, fügt hinzu: “Die Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, während des Krieges weiterhin ‘friedliche Dinge’ zu tun, zu feiern, zu leben, sich zu freuen und zu hoffen. Wir freuen uns sehr, dass wir dank Ihrer Spende Erwachsenen und Kindern, die gezwungen wurden ihre Häuser zu verlassen und aus den besetzten Gebieten und von der Frontlinie zu fliehen, eine Freude machen konnten. Die Geschenke bestehen aus ukrainischen Produkten. Somit unterstützt Ihre Spende nicht nur Einzelpersonen, sondern auch die ukrainische Wirtschaft.”

Im Juli 2024 konnten wir ein elektrochirurgisches Gerät des Typs ERBE ICC 350 an ein Krankenhaus in Dnipro senden. Im Dankesschreiben steht: "The hospital administration expresses its deep gratitude for the the heathcare assistance provided in form of the electrosurgical coagulater Erbe ICC 350.In this difficult time for all of Ukraine, you care for people who need personal attention and help. Thank you for your care, the kindness of your hearts and your concern."

Im Juli 2024 konnten wir drei tragbare Ultraschallgeräte an drei verschiedene Krankenhäuser in Dnipro senden. Im Folgenden einige Auszüge aus den Dankesschreiben. Wir sind gebeten worden, aus Sicherheitsgründen die Namen der Krankenhäuser nicht zu nennen. "The hospital administration expresses its sincere gratitude to Haliciana Schola Cantorum for providing the required ultrasound device which helps guarantee the high quality of diagnosis. Let us move to victory together!" "Your help is an invaluable contribution to the development of charity and tangible support for cardiac patients. We wish you prosperity and peace." "The emergency service expresses its sincere gratitude for the ultrasound device. This will have a positive impact on the quality and speed of the medical care provided to patients. We are sincerely grateful for your support in helping the population of Ukraine to overcome the humanitarian crisis in connection with the consequences of Russian aggression against Ukraine."

Im Krieg leiden nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere. Nicht alle, die fliehen, können ihre Haustiere mitnehmen und unter den durch den Krieg erschwerten Lebensbedingungen, können Tiere nicht immer richtig für versorgt werden. Die Tierschutzorganisation Argo in Obukhiv, Ukraine, zu der unsere Barockgeigerin Lisa Koslova einen persönlichen Kontakt hat, kümmert sich um die heimatlosen Tiere in der Stadt. Wir haben diesen Verein mit einer Spende unterstützt, mit dem Medikamente, Futter und diverses Material wie Leinen, Halsbänder und Käfige gekauft wurden.

Da die Zusammenarbeit mit Nadia Zerucha, der Leiterin der Schule in Byschiv, im vergangenen Jahr sehr gut war, fragten wir sie, ob die Kinder ausserhalb der Schule die Möglichkeit hätten, Hobbys nachzugehen. Es stellte sich heraus, dass die Teenager gerne eine Art Spiel im Freien, das wie eine Mischung von Orientierungslauf und Pfadfinden anmutet, spielen. Dabei gibt es Wettbewerbe und die Teams sammeln im Verlauf des Jahres Punkte. Dieses Spiel fördert den Zusammenhalt der Schüler untereinander und erlaubt es ihnen, nützliche Fertigkeiten zu erlernen. Wir haben deshalb die Schule beim Kauf der nötigen Outdoor-Ausrüstung unterstützt.

Nadias Dankesbrief: "Liebe Aurore, liebe Mitglieder der Haliciana Schola Cantorum, vielen Dank für alles, was Sie für uns getan haben. In diesem Jahr sind unsere Schüler mit einer nagelneuen Ausrüstung zu den regionalen Wettbewerben gefahren. Die Direktion der Mittelschule Byshiv informiert Sie, dass wir mit der Spende zwei Zwei-Personen-Zelte, zwei Vier-Personen-Zelte, zehn Schlafsäcke und zwei 12-Liter-Kessel gekauft haben."

Das Krankenhaus in Yavoriv ist die grösste medizinische Einrichtung im Bezirk Yavoriv, der 240 Dörfer umfasst und in dem fast 200 000 Menschen leben. Aufgrund des Krieges Russlands gegen die Ukraine gibt es dort auch viele Flüchtlinge aus der Ostukraine, von denen viele Unterstützung und medizinische Versorgung benötigen.

Im April 2024 konnten wir ein arthroskopisches Resektionssystem für das Krankenhaus in Yavoriv kaufen. Die Ärzte sind sehr froh damit und es kann damit vielen Menschen geholfen werden. Im Dankesschreiben vom 24.5.2024 steht: "During these difficult times, your support is very important and valuable for us. May your kindness and generosity return to you a hundredfold."

Mit einer Geldspende, die über Taras N. Dyatlik der United World Mission ging, können wir für drei Flüchtlinge, die aus Donetsk evakuiert wurden, die Lebensunterhaltskosten für das Jahr 2024 decken: Der schwerbehinderte Dmytro S. (43), seine Mutter Tetyana (62) und seine Grossmutter Maria (92). Es ist für jede/n schrecklich, sein Zuhause zu verlieren, umso mehr für betagte und behinderte Menschen. Wir sind froh, dass wir das Leben dieser drei Personen etwas erleichtern konnten.

Taras schreib uns: ”Thank you very much for supporting this family! At the refugee hub, Dmytro started a Bible study group with other non-Christian disabled refugees. This family, one of hundreds of thousands, got stable food and medical support for this year because of your donation. Thank you so much for your gift, prayers, and support. Peace be with you.”

Aurore Baal traf im Januar 2020 Nadia Zerucha in Chernovograd. Nadias Sohn hat schon oft an Projekten der Haliciana Schola Cantorum teilgenommen und vermittelte den Kontakt.
Aurore Baal hatte die Gelegenheit, die Dorfschule in Bishyk zu besuchen. Nadia ist dort Direktorin und Mathematiklehrerin. Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren können dort die Schule besuchen. Es gibt nur wenige außerschulische Aktivitäten für diese Kinder. Deshalb hat der Verein HSC im November 2023 beschlossen, 1000 Franken zu spenden, um den Kauf von Musikinstrumenten und Tontechnik-Material zu finanzieren. Nadia Zerucha hat sich bei uns bedankt:

Wir haben Musikinstrumente gekauft. Die Kinder waren sehr glücklich. Danke, dass Sie ihnen Freude bereitet haben. Jetzt werden wir ein funktionierendes Ensemble haben.
Allerdings haben wir noch nicht das ganze Geld ausgegeben. Wir wollen noch ein gebrauchtes Akkordeon für den Musikunterricht finden.  Hier sind einige Fotos.

Im Oktober 2023 konnten wir zwei tragbare Ultraschallgeräte dem Krankenhaus in Mykolaiv senden. Wir haben folgendes Dankesschreiben erhalten: “The Mykolaiv Regional Base of Special Medical Supply of the Mykolaiv Regional Council expresses its sincere gratitude and thanks to you for the provision of humanitarian medical aid, which in the conditions of full-scale military aggression of the Russian Federation is extremely necessary for the provision of medical aid to the victims, namely: Portable 
ultrasound sensor EagleView Dual-Head -2 pcs. We appreciate your efforts in organizing this assistance, which is a manifestation of humanity and empathy for the residents of the city of Mykolaiv and the region. We wish you and your team good health and every success in your future endeavors for the good of Ukraine.”
 

Mit einer Geldspende, die über Taras N. Dyatlik der United World Mission ging, ermöglichten wir im Sommer 2023 die Sanierung von fünf Häusern im Kachowka-Staudamm-Überschwemmungsgebiet. Taras schrieb uns: “As you know, the Kakhovka Dam collapse in June 2023 resulted in catastrophic flooding in the Kherson region of Ukraine. The flooding caused significant damage to houses and infrastructure, displacing dozens of thousands of residents. Words cannot fully express our gratitude for your generous financial gift to our flood relief efforts. Your donation has been crucial in helping clean 5 houses and procure essential supplies for 5 displaced families who lost everything. Even more so, it has allowed our teams to provide physical comfort and spiritual hope to victims who are emotionally devastated. We thank you from the bottom of our hearts for partnering with us, for your solidarity with the afflicted, and for your tangible display of Christ's love. Please know that your kindness has made all the difference as we labor together to rebuild and restore and share the Gospel with the victims of the flood. Bless you abundantly, Taras (on behalf of our volunteers Sergiy, Anatoliy, Ivan).”

Im Juni 2023 konnten wir ein weiteres elektrochirurgisches Gerät an einen medizinischen Stützpunkt in der Region Dnipro senden. Von der Hilfsorganisation Up Up Ukraine haben wir am 3.8.2023 ein Dankesschreiben erhalten: “We sincerely thank Haliciana Schola Cantorum for an active civil position during Russia's large-scale armed aggression against Ukraine! Thank you for the equipment that will help to treat the wounded people in Ukrainian hospitals, namely: ERBE 350 electrosurgical unit. This equipment has already been transferred to one of the medical stabilization points and is already used to save the lives of wounded servicemen and civilians. We sincerely believe in our joint victory over the enemy and embrace everyone who joined this cause.”

Das Krankenhaus in Yavoriv ist die größte medizinische Einrichtung im Bezirk Yavoriv, der 240 Dörfer umfasst und in dem fast 200 000 Menschen leben. Aufgrund des Krieges Russlands gegen die Ukraine gibt es dort auch viele Flüchtlinge aus der Ostukraine, von denen viele Unterstützung und medizinische Versorgung benötigen.

Im Januar 2023 haben wir den Arzt Dmytro Chorniy gefragt, wie wir dem Krankenhaus helfen könnten. Seine Antwort: "Jede Art von Unterstützung ist für uns lebenswichtig, besonders in den gegenwärtigen schweren Zeiten. Vielen Dank für Ihre Entschlossenheit, unserem Krankenhaus zu helfen. Eines der Dinge, die wir wirklich zu schätzen wüssten, ist ein tragbares Ultraschallgerät. Derzeit haben wir mit langen Stromausfällen zu kämpfen und wir versuchen, den Stromverbrauch einzuschränken und die alternativen Geräte nur für dringende Bedürfnisse zu nutzen. Außerdem befindet sich die chirurgische Abteilung im 1. Stock, während die Notaufnahme im 0. Stock liegt, und manchmal ist es für kranke Patienten schwierig, die Treppen hinaufzusteigen, da es leider keinen Lift gibt. "

Im April 2023 konnten wir dem Krankenhaus in Yavoriv das Ultraschallgerät senden. Am 9.5.2023 schrieb uns Dmytro Chorniy: “Following up with more words of gratitude as well as a photo of the device in process. We have already been testing the ultrasound and it’s super quick and easy to use, not to mention its size. Especially, it’s very useful for urgent needs and some procedures that should be performed under ultrasound supervision, as the one on the photo.”

Das elektrochirugische Gerät, das wir im Oktober 2022 für Dnipro gekauft haben, war so gut, dass Ärzte aus einem anderen Krankenhaus auch ein solches Gerät haben möchten, um auch schwierige Fälle behandeln zu können. Wir konnten dieses Ende 2022 besorgen.

Taras Patlatiuk schrieb uns am 16.1.2023: „Letzten Freitag wurde das elektrochirurgische Gerät (im Foto rechts) ins Krankenhaus in Dnipro geliefert. Es wurde über das Wochenende sterilisiert und getestet und heute wurde die erste Operation mit dieser Maschine durchgeführt. Der operierende Arzt sagte, es sei die beste Maschine, mit der er bisher gearbeitet habe. Es kann Blutgefässe verschweissen und verfügt über sehr intelligente Algorithmen, um zu erkennen, ob das Schweissen richtig durchgeführt wurde. Dies minimiert das Risiko einer Wundöffnung oder ausgedehnter Narben, die die Genesungszeit verlängern können. Die Ärzte baten mich, Ihnen ein grosses Dankeschön für Ihre Unterstützung zu sagen. Mit diesem Gerät (Covidien ValleyLab Force Triad Electrosurgical Unit) können sie in den kommenden Jahren vielen Patienten gut behandeln.“

Ivan Dukhnych schrieb uns am 30.10.2022: „Unsere Schule hat keinen Schutzraum. Wenn es einen Luftalarm gibt, rennen die Kinder ins Frauenkloster um die Ecke. Die Nonnen dürfen laut der Regelung ausser den eigenen Leuten noch 15 bis 20 Personen von uns empfangen. Doch meistens sind etwa 30-40 Kinder und etwa 20 Mitarbeitende gleichzeitig im Haus. Wenn ein Luftalarm kommt, senden wir 20 Kinder zu den Nonnen und den Rest muss Heim rennen oder im Park neben der Schule warten. Andere Luftschutzkeller in der Nähe gibt es nicht bzw. sind schon vergeben.“

Um diesen unhaltbaren Zustand zu beheben, hat die Haliciana Schola Cantorum den Bau eines Schutzraumes des Typs «Hobbit House 1» finanziert. Am 31.1.2023 schrieb uns Ivan: „Der Luftschutz-keller wurde am Freitag 27. Januar mit einem ökumenischen Gebet eingeweiht und wurde heute beim Luftalarm zum ersten Mal gebraucht. Das Geld, dass unser die Musikschule von Haliciana Schola Cantorum erhalten hat, wurde für den Kauf der Schutzanlage, Transport und Einrichtung, sowie die innere Ausstattung, Ventilation und Heizung verwendet. In der verrückten Zeit des Kriegs sind unsere Kinder uns am wertvollsten. Nun können wir ihnen ein Stück mehr Sicherheit geben und das freut uns sehr in diesen dunklen Zeiten. Gott segne alle Spender und schenke uns allen Seinen Frieden!“

Im Oktober 2022 konnten wir für das Krankenhaus in Dnipro ein gebrauchtes elektrochirurgisches Gerät (Ethicon Gen 11) besorgen. 

 Der Arzt Dmytro Chornyi schrieb uns am 12.9.2022: "Jeder ankommende Patient, auch Flüchtlinge, wird zuerst in der Notfallaufnahme behandelt. Die Ausstattung in diesem Zimmer ist sehr veraltet (sie datiert aus den 80er Jahren). Um unsere Patienten schneller und effektiver zu untersuchen, ist eine Operationslampe für uns von erster Wichtigkeit. Hier sehen Sie die Lampe (und andere Geräte), die wir gerade verwenden.“

Am 21.10.2022 schrieb uns Dmytro, dass die Lampe angekommen sei. Von der Direktion erhielten wir diese Nachricht: "Die Leitung des Krankenhauses Yavoriv bedankt sich für die geleistete humanitäre Hilfe: OP-Lampe ORDISI L2125R led. Ihre Unterstützung ist für uns in dieser herausfordernden Zeit sehr wichtig und wertvoll. Möge diese Freundlichkeit und Grosszügigkeit hundertfach zu Ihnen zurückkehren." Dmytro fügte hinzu: "Auch ich möchte mich herzlich bedanken, da ich einer der Ärzte bin, die die Lampe täglich benutzen. Die hochwertige Beleuchtung hat es ermöglicht, die Behandlungsdauer in der Notfallaufnahme deutlich zu verkürzen. Hoffentlich geht unsere Zusammenarbeit weiter. Und ich lade Sie alle ein, unsere schöne kleine Stadt nach dem Sieg zu besuchen."

Die Haliciana Schola Cantorum arbeitet seit Sommer 2022 mit dem Physiker Taras Patlatiuk, der sein Postdoc an der Universität Basel macht, zusammen. Taras hat Kontakt zu verschiedenen Krankenhäusern. Er hilft uns bei der Bedarfsabklärung, der Besorgung und der Lieferung von medizinischen Geräten und Verbrauchsmaterial. Taras schreibt:

"Es bleibt eine Herausforderung, medizinische Ausrüstung für Krankenhäuser
zu kaufen, da aufgrund des Krieges die Anzahl der Krankenhäuser stark gewachsen ist. Der Grossteil der staatlichen Gelder wird für die medizinische Grundversorgung und Verbrauchsmaterialien verwendet. Die Beschaffung von medizinischen Geräten ist besonders für kleine Krankenhäuser wichtig, da sie vor dem Krieg nur einfache Fälle behandelten und kompliziertere Fälle in die zentralen Krankenhäuser überwiesen. Aufgrund des Krieges sind die Zentralkliniken überlastet und so müssen
alle Patienten vor Ort behandelt werden. Daher ist die Nachfrage nach Analysegeräten hoch. Zum Beispiel sucht das Krankenhaus in der Kleinstadt Mykolaiv, in dem die Familie meiner Frau lebt, einen ESR-Analysator, ein EKG-Gerät, einen biochemischen Blutanalysator, Entkeimungslampen, ein Urinanalysegerät und ein tragbares Ultraschallgerät. Wenn Sie also die Möglichkeit haben, weitere Spenden zu sammeln, wird es definitiv viele Möglichkeiten geben, das Geld so zu verwenden, dass vielen, vielen Menschen geholfen wird.“

Taras Patlatiuk hat im 2019 seine Doktorarbeit "Tunneling Spectroscopy of the Quantum Hall edge states using GaAs Quantum Wires" erfolgreich mit summa cum laude absolviert. Mit Prof. Hadar Steinberg, Universität Jerusalem, als Koreferent, Prof. Amir Yacoby, Harvard University, als Gutachter und Prof. Daniel Loss als Vorsitzender. (Bild links)